Feuchtigkeitsschäden: Ein oft unterschätztes Risiko beim Immobilienkauf
Ein Altbau mit Charme, guter Lage, ordentlichem Preis – und einem Keller, der nach Erde roch: Feuchtigkeitsschäden? „Normale Altbauluft“, sagte man mir. Doch drei Wochen nach dem Kauf war der Boden nass. Und keiner fühlte sich zuständig.
Ein unsichtbares Problem – mit spürbaren Folgen
• „So war das beim Kauf aber nicht!“
Der Käufer war enttäuscht. Die Maklerin verwies auf das Protokoll, der Verkäufer auf die Bausubstanz – und der Gutachter? Der kam erst hinterher.
• „Wenn wir das gewusst hätten …“
Ein Gespräch mit den Vorbesitzern brachte keine Klarheit. Man habe „nie Wasser im Haus“ gehabt – vielleicht habe es an dem Starkregen gelegen?
• „Das ist kein Mangel – das ist Wetter“
Ein Bausachverständiger fand Risse und Salzausblühungen. Seine Meinung: kein akuter Schaden, aber langfristig riskant.
Wie so etwas passiert – und worauf Sie achten sollten
Feuchtigkeitsschäden sind oft keine Frage von Schlamperei – sondern von Unwissen. Doch für Käufer kann daraus ein teurer Sanierungsfall werden. Deshalb mein Rat:
• Keller immer intensiv prüfen lassen – nicht nur „mal reinschauen“
Auch Geruch, Belag und Bodenstruktur sagen viel aus.
• Fragen Sie gezielt nach Vorkommnissen
Wurde schon einmal saniert? Gibt es regelmäßige Probleme bei Starkregen?
• Lassen Sie das Protokoll schriftlich ergänzen
Wenn etwas auffällt: dokumentieren. Spätestens beim Notar.
Was ich daraus gelernt habe
Ich hatte Glück – weil ich das Thema ernst genommen habe, bevor es zu teuer wurde. Der Schaden blieb begrenzt. Aber es war eine Lehre:
Feuchtigkeit ist keine Kleinigkeit. Wer zu spät reagiert, bezahlt oft doppelt – mit Geld und Nerven.
Fazit: Wasser findet seinen Weg – und manchmal auch den ins Budget
Kellerfeuchte ist kein Weltuntergang – aber auch kein Bagatellschaden. Wer verkauft, sollte offen kommunizieren. Wer kauft, sollte kritisch hinterfragen. Und wer vermittelt, sollte dazwischen ehrlich bleiben.